Kurzsichtigkeit (Myopie)

Kurzsichtigkeit (Myopie)


Strahlengang durch ein kurzsichtiges Auge

Kurzsichtigkeit (Myopie) bedeutet, dass Objekte in der Ferne nicht mehr klar erkannt werden können. Das kurzsichtige Auge ist zu lang, die Lichtstrahlen werden vor der Netzhaut gebündelt. Es entsteht ein unscharfes Bild.

Etwa 20% aller Menschen leiden an Kurzsichtigkeit. Kurzsichtigkeit oder Myopie beginnt in der Regel im Alter zwischen 8 und 10 Jahren (bei Mädchen etwas früher). Einige Jahre lang kann die Kurzsichtigkeit rasch fortschreiten, so dass in kurzen Abständen eine neue Brille verordnet werden muß.

Die Ursache der Kurzsichtigkeit ist Gegenstand umfangreicher Forschungen in der Medizin. Zwar gibt es viele Vermutungen, bewiesen jedoch ist keine von ihnen. Kurzsichtigkeit ist erblich.

Es muß darauf hingewiesen werden, dass Brillengläser oder Kontaktlinsen bei Kurzsichtigkeit nicht deshalb getragen werden, um die Kurzsichtigkeit zu heilen, sondern lediglich um den Patienten ein gutes Sehen zu ermöglichen.

Im Gegensatz zu vielen falschen Äußerungen ist es heute bewiesen, dass das Tragen von Kontaktlinsen kein Gegenmittel gegen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit darstellt. Augen, die kurzsichtig sind, benötigen eine Brille, um die Sehkraft zu verbessern. Wer an Kurzsichtigkeit leidet, sollte deshalb in regelmäßigen Abständen seine Sehkraft überprüfen lassen, um eine mögliche Zunahme der Kurzsichtigkeit durch eine entsprechende Verstärkung der Brillengläser rechtzeitig auszugleichen.

Die optimale Brille dient der guten Sehkraft. Eine neue Brille verschafft manchmal das Gefühl, als sei sie zu stark, gelegentlich kann sie auch zu vorübergehendem Schwindel führen. Diese Eingewöhnungsphase ist in der Regel jedoch schnell überwunden.

Häufig werden wir gefragt, ob ein kurzsichtiges Kind oder ein jugendlicher Patient auch in den nächsten Jahren und in der weiteren Zukunft ständig eine Brille oder Kontaktlinsen tragen muß. Die Antwort darauf lautet: Ja, zum einwandfreien Sehen in der Ferne werden immer eine Brille oder Kontaktlinsen nötig sein. Eine Abnahme der Kurzsichtigkeit und damit ein besseres Sehen ohne optische Hilfsmittel ist nicht zu erwarten. Bei Sport und Freizeit sind Brillen oft sehr störend. Kontaktlinsen ermöglichen beim Sport und in der Freizeit ein sehr gutes und problemloses Sehen. Auch aus kosmetischen Gründen wollen viele Patienten auf eine Brille verzichten und Kontaktlinsen tragen.

Eine bleibende Korrektur einer Kurzsichtigkeit bieten die Verfahren der refraktiven Chirurgie wie die LASIK oder - bei sehr hohem Kurzsichtigkeit - die Linsenimplantation oder der Linsenaustausch.

Hinweis:
Wenn Kurzsichtigkeit ein gewisses Maß überschreitet, kann sie zu Veränderungen ("dünnen Stellen") an der Netzhaut führen, dem wichtigsten Teil des Auges. Im schlimmsten Fall kann sich die Netzhaut ablösen und zur Erblindung des Auges führen. Deshalb sollten alle kurzsichtigen Patienten sich in regelmäßigem Abstand (ca. alle 1 - 2 Jahre) bei ihrem Augenarzt untersuchen lassen, ob Veränderungen der Netzhaut vorliegen. Mit dem Laserstrahl steht uns heute ein wirksames Hilfsmittel zur Verfügung, um "dünne Stellen" in der Netzhaut zu behandeln und so einer Netzhautablösung vorzubeugen.